Hinweise für die präanalytische Behandlung von Proben

Allgemeine Hinweise

Für eine korrekte Registrierung und Bearbeitung der Proben sind die Personalien des Patienten (m/w), das Geburtsdatum, die Anschrift, die Art der Versicherung, bei gesetzlich Versicherten die Mitübersendung eines Überweisungsscheins sowie eine eindeutige Beschriftung/Zuordnung des Probenmaterials notwendig.

Unser Leistungspektrum gliedert sich grob in drei große Bereiche, speziell

  1. die histopathologischen Untersuchungen, umfassend die Paraffinhistologie, die Schnellschnittuntersuchungen und die Immunhistologie,
  2. die zytopathologischen Untersuchungen, speziell die gynäkologische Vorsorgezytologie und kurative Zytologie, extragenitale Zytologie, Dünnschichtzytologie, Immunzytochemie und die DNA-Bild-Zytometrie,
  3. die molekularpathologischen Untersuchungen, speziell betreffend die Erregerdiagnostik (HPV, CMV, HSV, B. burgdorferi, C. trachomatis, M. tuberculosis, N. gonorrhoeae), die Tumordiagnostik
    (Klonalitätsuntersuchungen), Mutationsstatus und in-situ-Hybridisierung (CISH).

Bei speziellen Fragestellungen, die ggf. eine spezielle Logistik erfordern, bitten wir früh genug um eine telefonische Mitteilung und Besprechung, da die Vorbereitung spezieller Untersuchungen ggf. einige Tage Vorlauf benötigen – auch unter Berücksichtigung von Feier- und Sonntagen.

 

Spezielle Hinweise für die präanalytische Behandlung von Proben

Für zytologische Untersuchungen:

  1. Beschriftung der Objektträger der zu untersuchenden Patientin durch Bleistift.
  2. Einstellung der Portio mittels Spekula bei gleichzeitiger Inspektion der Vagina.
  3. Inspektion der Portio, ggf. Entfernung von Schleim.
  4. Abstrichentnahme mittels Zervixbürstchen/Spatula unter Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse, insbesondere der Topographie der Transformationszone.
  5. Nach Abschluss der Zellentnahme sofortige Fixierung des entnommenen Zellmaterials innerhalb weniger Sekunden notwendig, da es bereits bei kurzfristiger Lufttrocknung zu einer Beeinträchtigung der Diagnostik kommen kann.


Für Konventionelle Exfoliativzytologie
:
Küvettenfixierung: Eintauchen und Verbleib von mindestens 30 Minuten in absolutem Alkohol.
Da es durch Verdunstung leicht zu einer Verwässerung der Lösungen und damit zu Fixierfehlern kommt, müssen die Lösungen regelmäßig, arbeitstäglich erneuert werden.
Zur Vermeidung von Materialverschleppung dürfen sich die kontaminierten Seiten der Objektträger bei der Bestückung der Küvetten nicht berühren. Nach einer Fixierzeit von mindestens 30 Minuten Entnahme der OT’s, Trocknung, Verpackung in speziell dafür vorgesehene OT-Mäppchen.
Sprayfixierung: Durch handelsübliche Spezialsprays, wobei ein Abstand von mindestens 30 cm eingehalten werden sollte (sonst besteht die Gefahr von sog. Wegdrücken der Zellen).


Für Dünnschicht (Monolayer)-Zytologie:
Nach der Probeentnahme durch spezielle Zervikalbürste Hineintauchen des Bürstenkopfes in die große Öffnung des BD SurePath Einsendegefäßes mit Verbleib des Bürstenkopfes im Gefäß. Durch Drehen des Stiels kann dieser vom Bürstenkopf getrennt werden. Der Bürstenkopf verbleibt in der Fixierlösung. Anschließend das Einsendegefäß fest verschließen. Das Sicherheitsdatenblatt für die Dünnschicht-Flüssigkeit kann angefordert werden.
Das Sicherheitsdatenblatt für die Dünnschicht-Zytologie kann angefordert werden.


Für Punktate:
Punktatflüssigkeit in saubere Transportröhrchen (ohne Fixativ) überbringen und bis zum Transport kühl lagern (Kühlschrank).


Für Urin:
Die Urinflüssigkeit mit 50% Alkohol versehen (im Verhältnis 1:1).


Für Histologische Untersuchungen
:
Überbringung der Gewebeproben in Einsendegefäße mit 5% gepuffertem Formalin.
Je nach Größe der Gewebeprobe ausreichend große Einsendegefäße mit genügend Formalin verwenden (Volumenverhältnis Gewebe zu Formalin etwa 1:10).
Die Gewebeproben müssen innerhalb der Einsendegefäße von Formalin umgeben und deutlich bedeckt sein.

Das Sicherheitsdatenblatt für Formalin kann angefordert werden.


Für Schnellschnittuntersuchungen
:
Überbringung des zur intraoperativen Schnellschnittuntersuchung entnommenen Gewebes unfixiert und am besten gekühlt. Anmeldung von geplanten Schnellschnittuntersuchungen telefonisch vorab mit Bereitstellung der eventuell zu dem Zeitpunkt vorhandenen Vorbefunde/Arztbriefe.


Für elektronenmikroskopische Untersuchungen:
Muskelbiopsien: 6%ige gepufferte Glutaraldehyd-Lösung
Nervenbiopsien: 3,9%iges Glutaraldehyd
vgl. Empfehlungen zur Durchführung und zum Versand von Muskel- und Nervenbiopsien: http://www.neuropathologie.ukaachen.de


Für enzymhistochemische Untersuchungen:
Nur unfixiertes, natives Gewebe: So schnell wie möglich nach der Operation tiefgefrieren in flüssigem Stickstoff und auf Trockeneis weiterleiten (vgl. http://www.neuropathologie.ukaachen.de)

Bei Untersuchungen für elektronenmikroskopische und enzymhistochemische Reaktionen unbedingt die Operationstermine mit Mitarbeitern unserer Praxis absprechen, da die Besorgung von flüssigem Stickstoff und Trockeneis sowie der Glutaraldehyd-Fixationslösung in der Logistik einige Tage Vorlauf brauchen. Bearbeitungen sind nur von Montag bis Donnerstag einer normalen Arbeitswoche möglich.


Für Molekularpathologische Untersuchungen:

Für PCR-Untersuchungen (Erregerdiagnostik, HPV)

  1. Portio/Zervix mit Watteträger reinigen.
  2. Mit anliegender Zervixbrush Abstrich aus Zervikalkanal entnehmen.
  3. Abstreifen der Brush vom Stiel und in die Pufferlösung geben.
  4. Gefäß fest verschließen.

Begutachtungsauftrag und weißen Überweisungsschein (Laborüberweisung) mitgeben (Muster 10).
Transportpuffer(lösung) für HPV-Gefäße (gelbe Töpfchen)
je 3 ml PBS/EDTA in wässriger Lösung(Aqua dest.,steril).


Für Zervixabstrich (Chlamydia trachomatis)
Proben- und Transportsystem
Remel MicroTest M4RT Transport


Abnahmetechnik

  1. Die Exozervix mit einem Abstrichpuffer abwischen, um übermäßigen Schleim zu entfernen. Abstrichpuffer wegwerfen. Das Abstrichbesteck enthält für diesen Zweck einen weiteren Abstrichupfer.
  2. Abstrichpuffer in den Gebärmutterhals einführen, bis der größte Teil der Spitze nicht mehr sichtbar ist.
  3. Tupfer 5-10 Sekunden lang im Endozervixkanal drehen.
  4. Tupfer in das Transportröhrchen des Abstrichbestecks geben und abbrechen (Sollbruchstelle).
  5. Röhrchen wieder fest verschließen und ins Labor schicken.

 Das Sicherheitsdatenblatt Remel, MicroTest M4RT kann angefordert werden.

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